FASD medizinisch erklärt
FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder), ist es ein häufiges Krankheitsbild?
Bei FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder) handelt es sich um die häufigste, vorgeburtliche Schädigung des Kindes, entstanden durch den Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft.
Nach einer Schätzung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung werden jährlich ca. 10.000 Kinder in Deutschland mit FASD geboren. Es handelt sich um eine gravierende, lebenslange und zu 100 Prozent vermeidbare Beeinträchtigung eines Menschen.
Die Schädigungen des ungeborenen Kindes sind vielschichtig. Sie können sich auf die inneren Organe, auf äußere Merkmale und auf die Verhaltensweisen des Kindes beziehen. Durch den Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft erfolgt eine irreversible hirnorganische Schädigung. Dies kann Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten, Verhaltens- sowie Lernstörungen, Wahrnehmungsbeeinträchtigungen und/oder motorische Defizite zur Folge haben.
So ist die Konzentrationsspanne sowie die Merkfähigkeit bei Menschen mit FASD deutlich verringert. Lernen diese Kinder etwas Neues, vergessen sie oftmals das bereits Gelernte, d.h. Lerninhalte bauen nicht oder wenig aufeinander auf und gelernte Lösungen werden nicht auf andere Gebiete übertragen.
Motorische Unruhe sowie Schlafstörungen sind oftmals Begleiterscheinungen. Zudem weisen die Betroffenen Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion auf. Für den Rest des Lebens haben alkoholgeschädigte Kinder Schwierigkeiten, ihr Verhalten und ihre Emotionen zu steuern.
Die Gestaltung und die Bewältigung des Alltags erweist sich als sehr schwierig und trotz vieler Wiederholungen können oftmals sogar alltägliche Handlungen nicht selbstständig ausgeführt werden. Es bedarf einer ständigen Anleitung und Kontrolle sowie eines hochstrukturierten Umfeldes.